Schweizer Journalistengewerkschaften beklagen sich über die Pressefreiheit

Steinigt ihn, er hat eine Frage gestellt!
Die Schweizer Mediengewerkschaften SSM, syndicom und impressum beklagen sich über einen Journalist, der sich erlaubt, Fragen zu stellen.

Darf ein Reporter Fragen stellen? Die Schweizer Journalistengewerkschaften sind dagegen.Schweizer Mediengewerkschaften protestieren, weil sich eine Zeitschrift erlaubt hat, per E-Mail einigen bei der öffentlich-rechtlichen SRG angestellten Redaktoren Fragen zu stellen.

Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, verschickten sie heute Mittwochmorgen per E-Mail einen Brief (PDF-Datei) an ihre Medienverteiler, also an ungefähr alle Deutschschweizer Journalisten. Online findet sich ein Hinweis auf den Protest nur bei SSM, dem Syndikat Schweizer Medienschaffender. Bei Syndicom und impressum scheint man zurückhaltender vorzugehen (oder aber die Solidarität mit dem augenscheinlich federführenden SSM bereits wieder aufgekündigt zu haben).

Im Brief zu lesen ist zum Beispiel das:

Die Weltwoche hat einer Anzahl von Journalisten in der SRG per Email Fragen nach deren persönlichem politischem Hintergrund gestellt (Fragen siehe unten). Das Ziel ist klar: Mit einer unklaren Art von Umfrage sollen die Journalisten der SRG als „links“ diffamiert werden.

Die Weltwoche greift damit in die Privatsphäre und die verfassungsmässig garantierten Freiheitsrechte der Journalisten ein. Sie macht die falsche Gleichung, dass jeder Journalist seine professionelle Arbeit nach seinen persönlichen politischen Präferenzen ausrichtet. Wir fragen: wo sind da die Grenzen? Müssen sich in Zukunft Journalisten auch über ihre Religion ausweisen, weil auch religiöse Fragen Gegenstand der journalistischen Arbeit sind?

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