Ronnie Grob
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Ronnie Grob
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Gesellschaft

Haudrauf

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Heute Morgen, kurz nach 8:30 Uhr, verliess ich das Haus, um am nahegelegenen Automat, ein kleiner Raum, der mit „Sparkasse“ angeschrieben ist, „Geld zu ziehen“, wie man hier so sagt. Es war ein sonniger Morgen. Hätte es Vögel gehabt in meiner Strasse zu dieser Zeit – sie hätten bestimmt gezwitschert. Nun erblickte ich einen Mann, der auf der anderen Strassenseite eben die Klingel eines Wohnhauses gedrückt hatte, und, sich rückwärts davon wegbewegend, laut „Ich will jetzt mein Geld!“ rief. Es handelte sich dabei um einen stattlich-korpulenten Handwerker mit kurzen, dunklen Haaren.

Es erschien eine Frau im Eingang, die sich an den Kopf tippte und ihn fragte, warum er denn auf der Strasse rumschreie. Ich zog mein Geld. Als ich wieder zurückkehrte, stand der Mann bei seinem Auto und diskutierte laut mit einem anderen Mann. Dieser war etwas grösser und dürrer, auch er sah aus wie ein Handwerker. Beide hatten nur Augen füreinander, weitgeöffnete, redeten sehr laut und unterstrichen ihre Worte mit allerlei abgehackten Gesten. In die Luft stechende Finger und federnde Absätze zum Beispiel. Es trennte sie nur die geöffnete Wagentüre, hinter der sich der Besucher versteckt hatte. Ein Angriff mit Rückzugsmanöver.

Ich war schon einige Meter an ihnen vorbei, als mich ein Geräusch umdrehen liess. Die beiden waren sich noch näher gekommen und rangen nun miteinander auf dem Gehsteig, verkeilt ineinander. Wir drei waren ganz alleine auf der Strasse. Ich mich entfernend und mich immer wieder umdrehend. Die beiden bald 50jährigen, im stillen Kampf miteinander. Das letzte Bild, bevor ich guter Laune um die Ecke bog und dort in gleichgültige Gesichter mit Alltagssorgen blickte, war der nackte Oberkörper des Feisten, dem vom Dürren das T-Shirt über den Kopf gezogen wurde. Als ich ins Auto stieg und losfuhr, überholte mich ein Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirene. Ich machte Platz.

August 13, 2007von Ronnie Grob
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Gesellschaft

Feuer-Licht-Raketen

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„Piong, piong, piong!“, „Feuer-Licht-Raketen!“, „Der Planet Erde ist zerstört!“, „Raketen!“, „Bomben!“, „Bomben!“ „Bom-bom-bom!“, „Rakete!“, „Waffe!“

„Laura!“

„Ja, wir kommen!“

F’hainer Hinterhof, ebengrade. Jetzt is Ruhe.

August 1, 2007von Ronnie Grob
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Gesellschaft

Wo bleibt da die Verhältnismässigkeit?

Leserbrief Blick

Leserbrief im Blick, Juni 2007.

Juni 26, 2007von Ronnie Grob
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Gesellschaft

Unglück in Forst

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Tagesspiegel, Ausgabe vom 01.06.2007

Juni 4, 2007von Ronnie Grob
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Gesellschaft

Bei der Bäckerin

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was Liebe nicht zustande bringt
das schafft die Dummheit
das ist der Satz bei dem ich bleibe
wie ein Zuhause werde ich damit nicht fertig

Blumfeld, L’état et moi

Die Berliner verzeihen einem alles, was auch nur entfernt damit zu tun hat, ein Wesen zu sein. Nur eines können sie auf den Tod nicht ausstehen: Wenn sich einer nicht entscheiden kann.

Zum Beispiel die Bäckerin, die ungelogen eine Zehntelssekunde nachdem man den Laden betreten hat (alleine, keine wartende Kunden), entnervt um sich schaut und denkt:

O Gott, jetzt hab ich wieder so einen unschlüssigen Schweizer im Laden. Das dauert jetzt sicher Stunden, bis der weiss, was er will. Was ich nicht alles in der Zeit erledigen könnte, in der der jetzt die Brötchen anguckt. Dabei heissen die bei uns sowieso Schrippen und kosten manchmal nur 5 Cent das Stück. Brötchen verstehen wir nicht und wollen wir auch nicht verstehen. Auch bei den süssen Sachen steht da nur immer das Gleiche. Amerikaner, Schweinsohren, Pfannkuchen. Alles in minderer Qualität, aber dafür riesengross. Die Konkurrenz macht auch nie was anderes. Also sollte es doch nicht schwer sein, sich für was zu entscheiden. Aber was macht er? Er guckt immer noch rum von links nach rechts und wieder nach links und macht grosse Augen. Als würde irgendwas dazukommen. Jetzt sagt er auch noch Moment, ich habs gleich, der Langweiler. Ja ja und ich steh mir hier die Beine in den Bauch.

Ich denke derweil:

Menno, ist die aber unfreundlich. Kaum bin ich im Laden, regt sie sich auch schon drüber auf, dass ich nicht auf der Stelle weiss, was ich will. Dabei bin ich doch eben erst gekommen und will mir mal einen Überblick verschaffen, was da alles so rumliegt. Da liegen nämlich viele nicht nur riesige, sondern auch seltsame Gebäcke rum, die ich noch nie gesehen habe. Aber weil die mich hier immer so unter Zeitdruck setzen, kann ich sie mir gar nie ansehen. Ich werd dann auch prompt schwach nach fünf Sekunden und sag irgendwas. Und lauf mit was raus, das ich vielleicht gar nicht haben wollte. Nur weil ich noch so ein unverarbeitetes Kulturkreisgen in mir habe. Das mir weis machen will, diese arme Bäckereifachverkäuferin habe sicher noch viel zu tun heute. Dabei steh ich doch alleine im Laden. Und bin zudem noch der Kunde. Aber was ist schon ein Kunde in Berlin. Eine lästige Unterbrechung des Alltags.

Offenlegung: Teilweise angeregt durch einen Text im aktuellen Tip. Ich glaub, ich schreib jetzt immer Offenlegungen.

Juni 1, 2007von Ronnie Grob
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Über mich

© Julien Barrat
Hallo, mein Name ist Ronnie. Seit 2007 arbeite ich als freier Journalist in Berlin und Zürich. Das ist mein eigenes Blog, auf dem ich ab und zu mal einen meiner Artikel veröffentliche. Mehr zu meiner Arbeit, aber auch zu meinen Haltungen und Interessen erfährst Du hier.

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