Archiv der Kategorie: Grob gesagt

Stürme ziehen vorüber

«Warnung des Bundes: starker Sturm und starker Schneefall», warnte das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz vor dem gestrigen Sonntag. Die Bilanz am Montag: Schneebedeckte Strassen, Verkehrsbehinderungen, ein paar Flugzeuge, die durchstarten mussten. Die Schweiz steht noch, aber natürlich waren die Warnungen der Meteorologen vor «Roxana» sinnvoll: So war ausreichend Zeit, den Outdoor-Event vorzeitig zu beenden, den Gartentisch und den Pflanzentopf hineinzuräumen.

«Warnung des Bundes: 8,6 Prozent der Spitalkapazitäten von Covid-19-Patienten belegt» ist hingegen keine Meldung, die Sie seitens des Bundes erreichen wird. Hohe Fallzahlen, aber eine tiefe Spitalbelegung – mit der Omikron-Variante ist das Virus mehrheitlich harmlos geworden. Sachliche Gründe für die Aufrechterhaltung von Corona-Massnahmen gibt es keine mehr.

Nach zwei Jahren im Homeoffice-Bunker und Panikmache seitens vieler Medien bekunden aber viele Mühe, zurück zur Freiheit zu finden. Als die SP Schweiz in einem Tweet die vom Bundesrat kommunizierten Öffnungsabsichten begrüsste, brach ein Sturm der Empörung aus, mit angekündigten Parteiaustritten zuhauf. In Antworten hiess es: «Ihr verrät die Schwächsten der Gesellschaft», «mich habt ihr damit für immer verloren», «unwählbarer geht bald nicht mehr».

Wer noch mehr von Leuten lesen will, die nicht nur sich, sondern die ganze Gesellschaft noch länger im Bunker halten wollen, kann sich das unter #SwissCovidFail auf Twitter antun. Auch Sie sollten es nun wagen, wieder ein echtes Sozialleben zu führen.

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Das Mediengesetz braucht es nicht

Der Brief, den Ringier-CEO Marc Walder am 20. März 2020 an verschiedene Chefs von Schweizer Leitmedien schrieb, hat es in sich. Wer ihn durchliest, kann Walders Nähe zum Bundesrat förmlich spüren. Was auf dem privaten Medium Insideparadeplatz.ch am vergangenen Samstagmorgen veröffentlicht wurde, ist bisher noch nicht breit aufgenommen worden. Natürlich stecken in der Schweiz nicht alle Mächtigen unter einer Decke. Aber wer solche Briefe schreibt, gibt sich keine grosse Mühe, diesen Vorwurf zu entkräften.
 
Wird das am 13. Februar zur Abstimmung stehende Mediengesetz angenommen, wird der Staat privaten Medien noch näher rücken. Wir beim «Schweizer Monat» lehnen das Gesetz ab. Zwar könnten auch wir das Geld gut gebrauchen, die Gefahr einer Abhängigkeit vom mächtigsten Player überhaupt, dem Staat, ist uns aber zu gross. Weitere Gegenargumente gibt es zuhauf, zum Beispiel die Explosion der Medienvielfalt im Internet. Mehr dazu in meinem Leitartikel in unserer Februar-Ausgabe, die morgen erscheint.
 
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