Johannes Matyassy ist Chef von Präsenz Schweiz, eine 2000 von Bundesrat und Parlament ins Leben gerufene Organisation, die für das Image der Schweiz im Ausland („die Präsenz der Schweiz im Ausland zu stärken und zu koordinieren. Und mit dem Ziel, ein authentisches, originelles und lebendiges Bild unseres Landes zu vermitteln“) zuständig ist.
Angegliedert ist der Betrieb dem Staat, genauer dem EDA, dem Aussenministerium. Wie, das erklärt diese Grafik (die mich auch nach längerem Studium mehr verwirrt als aufklärt).
In den FAQ von Präsenz Schweiz wird der interessierte Leser darüber aufgeklärt, es sei ein „Mythos“, dass Präsenz Schweiz über ein enormes Budget verfüge. Tatsächlich handelt es sich nur um jährlich 10 Mio. Franken.
Was viel ist und was wenig, daran scheiden sich die Geister. Eigentlich ist Präsenz Schweiz nur eine ganz kleine Organisation. Mit einem ganz kleinen Organigramm. Und zurzeit mindestens 31 meist weiblichen Mitarbeitern.
Soweit die Vorinformation. Und nun überlegen wir uns, was für „politische Gegner“ eine solche Organisation haben könnte.
In einem Absatz eines Berichts der Berner Zeitung heisst es heute:
«Präsenz Schweiz»-Chef Johannes Matyassy weiss genau, was er von seiner Zeitung will. «Wenn mir Titel und Einstieg in Aussicht stellen, dass ich echte Mehrinformation erhalte, lese ich auch weiter.» Im Büro liest Matyassy die «Berner Zeitung», zu Hause den «Bund» – und auch regelmässig die «Weltwoche»: «Weil man sich ja auch mit dem politischen Gegner auseinandersetzen muss», sagte er und schmunzelte.
So also schmunzelt Matyassy. Klar, auch er soll Witze machen dürfen. Allerdings ist zu vermuten, dass er den Ausspruch gar nicht so unernst meint. Er war nämlich 2007 mehrfach Objekt von Artikeln in der Weltwoche.
Und auch wenn er es nur bedingt ernst meint: Wenn Vertreter von Staatsorganen einzelne Presseorgane als „politischen Gegner“ sehen, dann läuft etwas nicht mehr so, wie es sollte.
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