Die „NZZ am Sonntag“ übernimmt das Lamento der Parteien SP, CVP, FDP und Grüne, sie seien zu wenig oft Gast in der „Arena“. Eine kurze Zahlenkontrolle.
In der heutigen „NZZ am Sonntag“ findet sich ein etwas aufgeregter Artikel von Francesco Benini zur politischen Diskussionsendung „Arena“ am Schweizer Fernsehen. Es wird darin behauptet, Reto Brennwald, der Moderator der Sendung, „verehre Christoph Blocher“ und die „Arena“ werde zum „Parteistammtisch der SVP“. Benini kommt zum Schluss: „Jetzt gibt die SVP den Ton an.“
Stellt man jedenfalls die von der „NZZ am Sonntag“ verwendeten Zahlen der Arena-Auftritte dem aus den Wahlen 2007 resultierenden Wähleranteil im Nationalrat gegenüber, dann sieht es so aus:
Zu wenig zum Zug kommen offenbar die Grünen. Und bevorzugt werden die Parteien SP, CVP und FDP. Das ist in etwa genau das Gegenteil von dem, was uns die „NZZ am Sonntag“ beibringen will.
Was man den meckernden Parteien vielleicht auch mal klar machen müsste: Präsenz kann auch kontraproduktiv sein. Es ist ja nicht so, dass der Wähler jene Partei wählt, die er am Meisten sieht.
Update am 22.12.2009, 9:20 Uhr: Der angegriffene Reto Brennwald ist schockiert „über den Journalismus der ‚NZZ am Sonntag’“:
Was sie liefert, sind reine Unterstellungen. Wer sagt denn, dass ich ein Blocher-Anhänger bin? Diese Antwort bleibt das Blatt schuldig. Dass ein Blatt von diesem Renommee solchen Journalismus betreibt, finde ich unglaublich. Erst vor einer Woche schrieb Chefredaktor Felix E. Müller, die «Arena» diene «der billigsten Stimmungsmache auf tiefstem Niveau». Ich frage zurück: Was tut da die «NZZ am Sonntag»?
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