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5 Jahre «6 vor 9»

Am 2. August 2006 erschien die erste Ausgabe von „6 vor 9“, damals auf medienlese.com. Inzwischen wurden weit über 1000 Ausgaben mit je 6 Links publiziert, meistens vor 9 Uhr morgens, das Format erfreut sich auf bildblog.de einer zufriedenstellenden Aufmerksamkeit.

Voodookuchen

Danken möchte ich …

… allen Lesern, Fehlermeldern und Tippgebern (auch denen, die Vorschläge in eigener Sache liefern ;-)

… allen, die mich bisher bei dieser Tätigkeit vertreten haben, also Christina Schmid, Florian Steglich, Peter Hogenkamp, Peter Sennhauser, Ole Reißmann, Moritz Adler, Lukas Heinser, Stefan Niggemeier, Torsten Kleinz und Stefan Sichermann (habe ich jemanden vergessen?).

… allen Spendern, die das Format 2009, als es von der Einstellung bedroht war, mit 2000 Euro in drei Tagen gerettet haben.

… allen, die für medienlese.com oder bildblog.de erfolgreich Werbung verkauft haben und allen, die diese Werbung geschaltet und bezahlt haben. Wer aktuell werben möchte, kann das hier tun.

… allen finanziellen Unterstützern, sei es nun per Flattr oder Paypal.

… im Besonderen natürlich Peter Hogenkamp und Stefan Niggemeier, die diese Rubrik überhaupt ermöglicht haben und ermöglichen.

Dazu ist erschienen:

„Bildblog-Links: fünf Jahre 6vor9“ (meedia.de, Marc Reichwein)
„Fünf Jahre 6 vor 9“ (journalist.de, Svenja Siegert)
«6 vor 9» feiert fünfjähriges Jubiläum (blog.blogwerk.com, Martin Weigert)
„Urgroßmutter, Beuys, Jonglierkünste“ (evangelisch.de, Matthias Dell)

Bild: Hypnotischer Kuchen, Flickr/probesz, CC BY-SA-Lizenz

Was in allen Zeitungen steht

Ich habe eine neue Lieblingssendung. Sie dauert kaum 10 Minuten, wird täglich vor 13 Uhr im Deutschlandfunk DLF ausgestrahlt und nennt sich “Internationale Presseschau”. Gut, die Sendung gibt es in dieser Form schon seit 1987, aber man kann ja auch mal etwas wieder entdecken.

Übersetzt und zitiert wird nicht nur, was „Xinjingbao“ aus Peking schreibt, sondern auch, was in „Xinmin Wanbao“ und „Jiefang Ribao“ aus Shanghai steht. Ein Service, den man selbst nicht oder nur mit grossem Aufwand nachvollziehen kann.

Interessiert doch keinen? Aber doch! Der fremde Blick auf die bekannte Lage zeigt manchmal nur zu gut auf, wie wir dazu neigen, einander unsere Meinungen anzupassen. Journalisten aus anderen Ländern haben andere Gedanken, Standpunkte, Ansichten. Die den Schweizer Journis, die ihre Inputs hauptsächlich von deutschsprachigen und nebensächlich von englischsprachigen Medien erhalten, den Horizont erweitern könnten.

Wie inländische müssen auch ausländische Medien kritisch gelesen werden: Wenn sich ein Blatt aus Ruanda über westliche Journalisten aufregt, die angeblich frustriert sind, weil sich “die Ruander nicht gegenseitig an die Gurgel springen, sondern vielmehr begeistert ihre demokratischen Rechte wahrnehmen”, dann mag das ein korrekter Sachverhalt sein. Oder Regierungspropaganda.

Was die “Neue Zürcher Zeitung aus Zürich” schreibt, ist übrigens fast jeden Mittag ein Thema im deutschen Sender, auch der “Tages Anzeiger” ist immer mal wieder dabei.

Dem DLF-Gefäss ist nur zu wünschen, dass es durch den Fokus auf Tageszeitungen nicht den Anschluss an wichtige Debatten verliert, die in Wochen- und Monatsmagazinen und im Web stattfinden. Auf Radio DRS gibt es leider keine internationale Presseschau mehr, nur noch eine nationale. Die mit jeder Fusion eintöniger wird. Schade.

Deutschlandfunk DLF, Internationale Presseschau, Montag bis Samstag um 12:50 Uhr.

Dieser Artikel erschien im Pressespiegel von mediaforum.ch, den man hier per E-Mail abonnieren kann.