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Jürg Acklin ist nicht Pestalozzi

Im Bezirk Zürich Seefeld sind Wohnungsmieten um die 3000 Euro nicht aussergewöhnlich. Folgt nun wie in Berlin Prenzlauer Berg die Vertreibung der Ureinwohner durch hohe Mieten? Sind die renditegeilen Investoren dafür verantwortlich? Oder doch eher die renditegeilen Verkäufer?


Sonnenuntergang im Zürcher Seefeld. Bild: CC Flickr magdalar

Letzte Woche zeigte die SF-Sendung „Reporter“ einen Bericht über das Seefeld in Zürich:

„Die Yuppisierung eines Quartiers“ (sf.tv, Video, 27:07 Minuten)

(Mich stört, dass dem SF-Online-Video ein lästiger Programmhinweis in eigener Sache vorgeschaltet ist. Warum das?)

Denkwürdig am durchaus kurzweiligen Film ist das Statement von Schriftsteller und Psychoanalytiker Jürg Acklin (ab 18:47 Minuten), der erklärt, warum er ein offenbar in seinem Familienbesitz befindliches Gebäude im Seefeld für 3.5 Millionen Franken an einen Investor verkauft hat und nicht für 2.5 Millionen Franken an jemanden aus dem Umfeld eines bisherigen Bewohners:

Es sind zwei Seelen in der Brust, ich bin auch immer noch in der … [… sozialdemokratischen Partei der Schweiz?] Ich wechsle auch nicht die Partei, weil ich jetzt etwas Geld verdient habe. Ich bin immer noch sozial engagiert und ich glaube: Es ist halt eine kognitive Dissonanz, die man hat, dass man intellektuell und auch gewissermassen gesamtgesellschaftlich kritisch und durchaus auch, wie soll ich sagen, linksliberal ist, aber im entscheidenden Moment: Ich glaube, ich bin einfach nicht Pestalozzi. [gemeint ist Johann Heinrich Pestalozzi, ein Pädagoge, der im Schweizer Sprachgebrauch als Synonym für besonders soziales Handeln Einzug gehalten hat.]

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Berlin Neukölln vs. Berlin Prenzlauer Berg

Wenn mich jemand fragt, was denn der Unterschied ist zwischen Neukölln und Prenzlauer Berg – kann ich ihm ja diese beiden Fotos zeigen, die ich am Wochenende gemacht habe.

Berlin Neukölln
Hier fehlen irgendwie dringend einige Fs, Google fragt jedenfalls: „Meinten Sie: Kurzzeit KFZ“?. Ort: Berlin Neukölln, Karl-Marx-Straße

Berlin Prenzlauer Berg
Und hier fehlt ebenso dringend Schnuffi, eingekreist. Ort: Berlin Prenzlauer Berg, Pappelallee

30 Euro sind derzeit übrigens etwa 43 US-Dollar. Für Schnuffi wird also in etwa ein Betrag geboten, mit dem fast die Hälfte aller Menschen auf der Welt über einen halben Monat lang leben können -> www.globalissues.org. Und ich geh jetzt einen Milchkaffee trinken für 2 Euro Neunzig.

Frank A. Meyer zur Pension

Lieber Frank A. Meyer

Ich wünsche Ihnen alles Gute zum heutigen 65. Geburtstag!

Da Sie nicht im Internet suchen, zuletzt wohl nach sich selbst, werden Sie diesen Eintrag wohl nie lesen. Mich hält es aber nicht davon ab, Ihnen herzlich zur Pension zu gratulieren. Endlich können Sie ausspannen, zurücklehnen, abwinken, Kuchen essen, schwimmen gehen. Dass sie klammheimlich schon länger nur noch ab und zu einen Espresso trinken mit dem bei Ringier für alles mögliche Publizistische verantwortlichen Marc Walder, ist mir schon länger aufgefallen. Aber so kurz vor der Pension will man da niemandem einen Vorwurf machen. Jetzt, mit 65, müssen Sie nicht mal mehr das. Ist das nicht schön?

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