Barack Obama in der Zitty:
Ich bin blau – un das… is…

Zitty!

Dass ihr Barack Obama aufs Cover hievt, nun ja, das sei euch verziehen, das machen ja alle anderen auch etwa jede dritte Woche. Aber der Titel „Ich bin schwarz. Und das ist auch gut so!“ – der ist unter aller Sau. Wenn Klaus Wowereit von sich sagt „Ich bin schwul – und das ist auch gut so!“ – dann ist das eine Aussage, die Klaus Wowereit tätigen kann, weil er Klaus Wowereit ist und weil er schwul ist.

Barack ObamaScreenshot zitty.de

Wenn ihr aber Barack Obama den Satz „Ich bin schwarz. Und das ist auch gut so!“ in den Mund legt, dann ist das einfach infam. Hättet ihr so einen Titel auch gemacht, wenn John McCain gekommen wäre? Also ein Titel, auf dem „Ich bin weiss. Und das ist auch gut so!“ steht?

Ich bin sicher, dass Obama niemals so einen Mist über sich verzapft hat. Fragt Euch doch mal selbst, wann ihr zuletzt euer Weiss-Sein (was ich euch jetzt mal pauschal unterstelle) reflektiert habt.

Für mich wirkt der Titel, als könnte es sein, dass etwas mit weiss-sein oder etwas mit schwarz-sein nicht gut sein könnte. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, was das ist, aber vielleicht habt ihr mir da etwas voraus…

5 Gedanken zu „Barack Obama in der Zitty:
Ich bin blau – un das… is…“

  1. Ah ja klar, provokanter Titel. Hat ja auch gewirkt, auf dich zumindest.
    Ich denke mal zitty wollte darauf anspielen, dass Obama nun mal, genau wie Wowereit, zu einer diskriminierten Minderheit gehört und (ich habe den Artikel nicht gelesen und kenn mich auch sonst mit Obamas Wahlkampf nicht so aus) dies evtl zu seinen Gunsten ausnutzt bzw. aufwertet. Ich glaube, diese ganze Schwarz-Weiß-Problematik können wir als weiße EUROPÄER gar nicht nachvollziehen.
    Ein gleiches Titelbild mit McCain wäre natürlich lächerlich gewesen, weil Weißsein in unserer Wirklichkeit „die Norm“ darstellt.
    Aber ebenso hätte man ein Bild von Hillary Clinton mit „ich bin eine Frau, und das ist auch gut so“ untertiteln können. Das hätte vielleicht auch in Deutschland mehr Aufsehen erregt.

  2. @Heike: Ja, guter Einwand. Doch bei mir hat der Titel insoweit funktioniert, dass ich mir die Zeitschrift nicht gekauft habe, so dass ich auch nicht herausfinden konnte, ob der Titel vielleicht zusammen mit der Geschichte doch seine Richtigkeit hätte haben können.

    Empörung ist manchmal wie ein unwillkürlicher Muskel. Schlägt auch aus, wenn es dafür gar keine allgemeinverständlichen Gründe gibt.

  3. ich frage mich ja gerade, ob der titel überhaupt irgendwie richtig ist.

    ist es nicht so, dass obamas vater aus kenia stammt (also afroamerikaner, respektive „schwarz“ ist), seine mutter aber eine weisse amerikanerin ist?

    stellt sich dann natürlich die frage, ob man das überhaupt als „schwarz“ bezeichnen kann.

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