Andreas Gross: GsoA-Gründer will in den Krieg

Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee, kurz GSoA, wurde 1982 gegründet. Eine politische Bewegung, die, wie der Name sagt, für eine Abschaffung der schweizer Armee steht. Mitbegründer damals: der seit 1991 im Nationalrat und seit 1995 im Europarat sitzende Andreas Gross (Website: andigross.ch).

In einem Interview mit der WoZ schlägt er nun andere Töne an. Er ist sogar für Militäreinsätze der schweizer Armee, wenn nicht mal die UNO dafür ist. Auf die entsprechende Frage („Sie wollen Auslandseinsätze ohne Uno-Mandat?“) antwortet er:

Will man Millionen Menschenleben retten, ist es nicht zu vermeiden.

Der angeblich überzeugte Pazifist sagt:

Es braucht Leute, die das Metier der Gewalt beherrschen und denen, die Gewalt anwenden wollen, zeigen, dass sie keine Chance haben, wenn sie diesen Weg gehen wollen. Das ist die Logik der Friedenseinsätze.

Genauer nachgefragt, wird das so definiert:

Was hiesse das konkret? Schweizer Soldaten in Südossetien?

Als Polizisten – warum nicht? Schweizer Soldaten wären doch gute Polizisten! Und sie wären überall willkommen. In Georgien bestimmt, das ist mir vergangene Woche wieder bestätigt worden. Als Polizist hat man zudem die Waffe bloss, um andere vom Schiessen abzuhalten. Europa hat 300 Beobachter nach Südossetien geschickt. Warum ist die Schweiz nicht dabei? Ein solch sinnvoller Einsatz unserer krisengeschüttelten Armee würde doch sogar im Volk eine Mehrheit finden. Er würde helfen, echte Krisen zu bewältigen.

Ich wette, dass viele der Aussagen, die er in den 80er-Jahren bekämpft hat, deckungsgleich mit denen sind, die er heute sagt. Nichts gegen einen Wandel der Ansichten, aber ich als Wähler wäre enttäuscht.

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