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Schaumschlägereien

Ein «Komitee für rassistische Süssigkeiten» prangert die Firma Dubler in Waltenschwil an, Süssspeisen als «Mohrenköpfe» zu verkaufen:

«Warum besteht die Firma Dubler darauf, das einzige Produkt, das sie herstellt mit einem rassistischen Namen zu versehen? (…) Zusammengefasst lässt sich festhalten: Es gibt KEINEN Grund, ein Stück Patisserie mit einem rassistischen Namen zu bezeichnen. Deshalb rufen wir die Firma Dubler und alle Bäckereien, sowie alle Verkaufsstellen der Dubler-Produkte dazu auf, ihre süssen Stückchen umzubennen in etwas nicht-rassistisches.»

Gender-Forscherin Franziska Schutzbach (Uni Basel), die ich in meinem NZZ-Text zum Thema zitiert habe und die die Petition unterstützt, besteht darauf, das Komitee habe «kein Verbot» gefordert. Soweit ist das korrekt: Ein Verbot wird keines gefordert durch das Komitee. Es appelliert lediglich, den Namen des verkauften Produkts zu ändern.

Aber was ist das für ein «Appell»? Die Firma Dubler wird als Firma hingestellt, die rassistische Süssigkeiten, also rassistische Produkte produziert. Da sich Süssigkeiten nicht selbst produzieren und verkaufen und Schaum und Zucker selbst im Team nicht die geistig-moralische Höhe aufbringen, von sich aus rassistisch sein zu können, fällt der Vorwurf des Rassismus auf deren Hersteller zurück. Es wird nahegelegt, dass die Produzenten und Verkäufer dieser Süssigkeiten rassistische Absichten oder Gedanken hegen. Und was sind das für Menschen, die rassistische Süssigkeiten kaufen? Niederträchtige Monster?

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Hilfe, wie komme ich hier wieder raus?

Im Zeitalter der Transparenz kann man sich auf diskrete Kommunikation nicht verlassen, irgendwann kommt alles an die Öffentlichkeit. Besonders Fehlleistungen wirken im Netz lange nach, doch ist das kein Grund, um zu verzweifeln. Ein Ratgeber für Internetnutzer.
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Was für den „Schweizer Journalist“ sehr kalt ist

In der Zeitschrift „Schweizer Journalist“ gibt es jeweils auf Seite 7 ein Thermometer namens „Thermomedia“ mit den Kategorien „Heiss“, „Warm“, „Kalt“ und „Sehr kalt“.

„Sehr kalt“ war in der Ausgabe #4/5 das:

Ausriss "Schweizer Journalist"

Und „sehr kalt“ war in der Ausgabe #6/7 das:
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Online-Reputation von Journalisten: Ein Kommentar über Kommentare

Viele Journalisten mögen das Internet nicht. Manche von ihnen mögen das
Internet nicht, weil jemand darin über sie geschrieben hat. Über sie und
ihre Arbeit. Einfach so, ohne vorher zu fragen. Bemerkt haben sie das, weil
sie ab und zu ihren Namen googlen. Und da steht dann, manchmal schon in den
ersten Ergebnissen, irgendwas über sie. Im schlechtesten Fall eine
Unwahrheit eines anonym oder pseudonym bleibenden Feiglings.

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