Schlagwort-Archive: Blogs

6 vor 9 – ein Blick zurück

Warum höre ich nach fast neun Jahren auf mit der wochentäglichen Linkrubrik «6 vor 9» auf Bildblog.de? Weil die Auswahl von Links Alltag geworden ist. Weil die Zukunft des Journalismus immer noch nicht geklärt ist. Und weil es eben kein Kinderspiel ist, Medienkritik jeden Morgen fehlerfrei zusammenzufassen.
6 vor 9 – ein Blick zurück weiterlesen

Nur eine Frage, Benjamin Blume

Warum kann ich eine mir gestellte Frage

Screenshot nureinefrage.blogspot.de

… nicht beantworten?

Screenshot nureinefrage.blogspot.de

Meine Antwort wäre diese gewesen:

Nein, das hat damit nichts zu tun, Martin Weigert wusste nicht, dass ich den Artikel verlinken werde, er hat mich nicht mal darauf hingewiesen. Sein Text ist zwar nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Das Thema „Arbeiten von Überall her“ beschäftigt zunehmend viele, da sind ein paar Tipps von jemandem, der das selbst ausprobiert hat, sicher nicht schlecht.

Dass ein freies und funktionierendes Internet im Ausland durchaus ein Thema ist, zeigt sich schnell, wenn man zum Beispiel in China arbeiten möchte, siehe zum Beispiel hier.

Das hat nichts damit zu tun, dass Sie gar keine Antworten auf Ihre Fragen wünschen, oder?

Was für den „Schweizer Journalist“ sehr kalt ist

In der Zeitschrift „Schweizer Journalist“ gibt es jeweils auf Seite 7 ein Thermometer namens „Thermomedia“ mit den Kategorien „Heiss“, „Warm“, „Kalt“ und „Sehr kalt“.

„Sehr kalt“ war in der Ausgabe #4/5 das:

Ausriss "Schweizer Journalist"

Und „sehr kalt“ war in der Ausgabe #6/7 das:
Was für den „Schweizer Journalist“ sehr kalt ist weiterlesen

Die politisch ach so neutralen Journalisten

Seit dem 1. Februar 2011 gibt es die Medienwoche – zusammen mit René Worni und Nick Lüthi bin ich einer der regelmässigen Autoren.

Mein erster Beitrag behandelt „Das Märchen der Objektivität“. Ich bezweifle darin, dass Journalisten eine objektive Sichtweise einnehmen können, auch wenn sie behaupten, das zu können und stellte fest, dass Journalisten „mehrheitlich links und grün“ wählen würden. Was bestritten wurde, unter anderem in der Medienwoche-Blattkritik von Medienkritikerkritiker Bobby California. Er schreibt:

Die meisten Journalisten seien links. Und erst noch grün. Wahnsinn. «Das ergeben Umfragen regelmässig», schnaubt Ronnie. Welche Umfragen das zeigen sollen, erwähnt Ronnie nicht. Erst im Kommentarteil rückt er mit seiner Quelle raus: Eine Studie mit 58 Absolventen einer deutschen Journalistenschule habe bewiesen, dass die Journalisten mehrheitlich links denken.

Die angesprochene Studie ist von der SPD nahestehenden Friedrich-Ebert-Stiftung. Befragt wurden dafür 58 Schüler von drei der renommiertesten Journalistenschulen in Deutschland (die Deutsche Journalistenschule in München, die Henri-Nannen-Schule in Hamburg, die Kölner Journalistenschule), also Leute, von denen nicht wenige zu den zukünftigen Chefredakteuren des Landes gekürt werden.

Das Ergebnis der Befragung zeigt am meisten Zustimmung für eine politische Haltung, die knapp links der Mitte zu verorten ist (links und rechts kommen auf je 44.1 Prozentpunkte):

Politische Grundhaltung von Journalistenschülern

Parteizugehörigkeit JournalistenschülerNach der Partei gefragt, die ihnen am nächsten steht, wollen sich 28 Prozent nicht festlegen, sind also unpolitisch oder verschwiegen. Die restlichen Antworten zeigen magere 12 Sympathieprozente für Union und FDP und satte 60 Prozent, die den Sozialdemokraten und den Grünen zugetan sind.

Parteineigung der JournalistenEine zweite, repräsentative Studie befasste sich 2005 mit den deutschen Journalisten („Journalismus in Deutschland II“, siehe Grafik links). Auf wiso.uni-hamburg.de heisst es dazu:

Um die Grundgesamtheit der Journalisten in Deutschland zu ermitteln, wurde im Frühjahr/Sommer 2004 eine geschichtete Zufallsstichprobe von 1.768 journalistischen Medienbetrieben schriftlich zur Zahl ihrer freien und fest angestellten journalistischen Mitarbeiter sowie deren Verteilung auf Ressorts, hierarchische Positionen und Geschlecht befragt. Auf der Basis dieser Personalzahlerhebung konnte dann die Grundgesamtheit errechnet und nach den zentralen Parametern Mediensparte, Anstellungsverhältnis, Ressort, hierarchische Position und Geschlecht differenziert werden. Im Frühjahr 2005 wurde schließlich eine repräsentative Stichprobe von 1.536 Journalisten aus allen Mediensparten durch das Forschungsinstitut IPSOS telefonisch befragt.

Die in den beiden Studien eruierten politischen Präferenzen habe ich hier mal mit der prozentualen Verhältnissen der Sitze im Bundestag nach der Wahl 2009 verglichen:

Vergleich der Parteineigungen von Journalisten

Die politisch ach so neutralen Journalisten weiterlesen

Das Sommerloch dehnt sich aus

Das Sommerloch bei Google Trends:

Sommerloch

Google Trends ist ein Dienst, der das Suchvolumen bei Google auswertet. Können aus diesen Auswertungen Rückschlüsse auf die Berichterstattung in Medien und Blogs gezogen werden können? Vielleicht ja, das bleibt aber eine Hypothese. Dazu beachten kann man die untere, nicht skalierte Linie namens „News reference volume“:

The graph is for illustrative purposes, and simply shows you the number of times your topic appeared in Google News stories.

Das Sommerloch 2006 und 2007 war ein kurz und tief aufklaffender Abgrund. In den letzten Jahren aber die Lücke, die das sommerlochfreie Jahr unterbricht, breiter geworden und die Zahl des Begriffs „Sommerloch“ bei Google News höher.

Wird das Sommerloch also bald von März bis Oktober dauern, mit noch mehr Artikeln dazu? Gut möglich, der Trend der letzten Jahre scheint sich dahin zu bewegen.

2006:

2007:

Sommerloch bei Google Trends (2007)

2008:

Sommerloch bei Google Trends (2008)

2009:

Sommerloch bei Google Trends (2009)

2010 (abgerufen am 12. August):

Sommerloch bei Google Trends (2010, Stand 12. August)

Warum gibt es das Sommerloch überhaupt? @wortwart hat die Antwort:

Das Sommerloch ist ein Sommerlochthema.