Abstimmungsresultate in der Schweiz

Ab und zu stösst man auf eine Website, da freut man sich einfach, dass es das Internet gibt und fragt sich, was eigentlich diese Skeptiker haben.

Swiss Votes

Swissvotes.ch, die Datenbank der eidgenössischen Volksabstimmungen, ist so eine. Sie wurde „am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern in enger Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Bundeskanzlei (BK) und dem Bundesamt für Statistik (BFS) entwickelt“.

Rausfinden kann man dort zum Beispiel, wie knapp am 6.12.1992 der „Bundesbeschluss über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)“ abgelehnt wurde. 3.580.094 von 4.546.571 Stimmberechtigten (78.7%) gingen zur Urne – von ihnen waren nur 23.836 Menschen mehr, also etwa eine Kleinstadt, für ein „Nein“.

Oder man kann sich das von den Männern bereits am 07.02.1971 verliehene „Frauenstimm- und Wahlrecht in eidgenössischen Angelegenheiten“ genauer ansehen.

Und man kann erkennen, dass damalige Initiativen auch nicht ulkiger, seltsamer, menschenfreundlicher oder sonst wie anders waren als heute. Abgelehnt wurde unter anderem:

1935: Volksinitiative «zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise» (Kriseninitiative)
1929: Volksinitiative «für ein Branntweinverbot»
1922: Volksinitiative «betreffend die Erlangung des Schweizerbürgerrechts, Teil I»
1922: Volksinitiative «betreffend die Ausweisung von Ausländern, Teil II»
1894: Volksinitiative «zur Gewährleistung des Rechts auf Arbeit»

Initiativen „für die Volkswahl des Bundesrates und die Vermehrung der Mitgliederzahl“ wurden gleich mehrmals abgelehnt, nämlich 1900 und 1942.

Wir sehen: Die Probleme, mit denen ein Staat zu tun hat, sind immer wieder die Gleichen.

Swissvotes enthält folgende Daten (gemäss Medienmittelung, PDF-Datei):

• Eckdaten zum Rechtstyp der Vorlage, zum Abstimmungsthema, zur Urheberschaft von Initiativen
und fakultativen Referenden und zur Anzahl der gesammelten Unterschriften, national und nach
Kantonen
• Meilensteine des politischen Entscheidungsprozesses von der Lancierung eines Vorhabens bis
zur Abstimmung und Links zu den dazugehörigen Quellen
• Abstimmungsempfehlungen von Bundesrat und Parlament sowie von Parteien und Verbänden
• Abstimmungsergebnisse der Gemeinden, Bezirke und Kantone als Tabellen oder Karten zum
Herunterladen
• Originalquellen und Verweise auf die Botschaften des Bundesrates und weiterführende Literatur
• Detaillierte Beschreibungen der Abstimmungskampagnen und des Stimmverhaltens aus dem
Jahrbuch Schweizerische Politik (Année Politique Suisse)
• Links ins Bundesblatt, zum „Abstimmungsbüchlein“ des Bundesrats sowie zur parlamentarischen
Beratung
• Einfache statistische Übersichten und eine detaillierte Suchfunktion
• Grundlageninformationen zur Geschichte der Volksrechte sowie zur historischen Entwicklung der
Parteien und der Verbände
• Einen umfassenden Datensatz für statistische Auswertungen mit den in SWISSVOTES enthaltenen
Daten

(via nzz.ch)

3 Gedanken zu „Abstimmungsresultate in der Schweiz“

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