Nein zu den Zero-Ideologien

War gestern Zero Covid, soll morgen Netto Null (Net Zero Carbon) sein.

Doch die Null konsequent anzustreben, ist der falsche Weg, der am Ende in den Totalitarismus führt.

Die Null ist nämlich kein ungefährer Wert, sondern ein absoluter. Die Null als Ergebnis entspricht nur sehr selten dem Leben: Erschafft sich die Welt in spontaner Ordnung neu, so ist das Resultat meistens ungefähr richtig oder falsch. Ein absoluter Wert wie null oder hundert Prozent kommt kaum je raus.

Deshalb hat die Anmassung, das absolut richtige Ziel zu verfolgen und das damit einhergehende Versprechen, das absolute Glück für alle zu finden, totalitären Charakter. Die Erfahrung zeigt: Wer verspricht, das Glück auf Erden sei mit extremen Massnahmen und grossen Wohlstandseinbussen zu erreichen, macht zumeist einfach nur viele arm oder tot.

Nicht überraschend haben Zero Covid und Netto Null mehr als null Gemeinsamkeiten:

1. Bei beiden Ideologien werden unmöglich zu erreichende Ziele angestrebt. Weder wird es je eine Welt geben mit null Coronaviren, noch wird es je eine Welt geben, in der null Kohlenstoffdioxid ausgestossen wird. Das unmöglich zu erreichende Ziel erinnert an ein Paradies, wie es Kirchen, Sekten und der Sozialismus versprechen. Das natürlich erst nach dem Tod erreicht werden kann (bzw. lange nachdem die Politiker ihre Verantwortung abgetreten haben).

2. Werden die Nullziele konsequent verfolgt, bewegt sich der Einzelne nach und nach in Richtung Null; am Ende steht der Bürger da mit null Geld und null Rechten. Denn wer die Welt auf Null herunterfährt, fährt den Wohlstand herunter: Die Lockdowns haben die Menschen ihrer Grundrechte beraubt sowie Hunger und Elend in viele Teile der Welt gebracht. Nach und nach erreichte Fortschritte wurden verlangsamt und zurückgeworfen.

3. Dass die Null in unserer Welt etwas Erstrebenswertes geworden ist, zeigt, dass wir unseren elementaren Bedürfnissen in der Überflusswelt abhanden gekommen sind. Wer nichts hat, möchte zuerst mal etwas haben. Wer alles hat, möchte offenbar nichts haben. Wird im Roulette die Zero gezogen, gewinnt die Bank. Netto Null dagegen soll dem Mensch zugutekommen. Doch wann nochmals geht es Flora und Fauna am besten? Ohne Menschen.

4. Die totale Kontrolle über das Klima oder über Viren erlangen zu wollen, ist keine Aufgabe, die sich ein liberaler Rechtsstaat zu eigen machen sollte. Es ist verrückt genug, wenn sich die Kommunistische Partei Chinas das anmasst. Zur Erinnerung: Die Ideologie der Nationalsozialisten strebte eine Weltherrschaft der «Arier» an. Wer anders war, wurde von den Nazis als «Volksschädling» verfolgt und sollte ausgerottet werden. Ihr Ziel war es, die Zahl der Juden auf der Welt auf Null zu minimieren.

Will jemand für sich persönlich, für seine Gruppe oder für seine Firma Ideologien fassen, die auf eine programmatische Null zulaufen, so sollte das möglich bleiben. Unter der Voraussetzung, dass die Beteiligten jederzeit aussteigen können.

Ich lehne die lebensfeindlichen Zero-Ideologien rundum ab. Und empfehle das allen anderen auch. Denn zurück auf Null sind wir noch früh genug.

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5 Gedanken zu „Nein zu den Zero-Ideologien“

  1. Gute beschrieben um was es augenscheinlich geht. Es ist schon eingepreist, dass diese Ziele nie erreicht werden können, größtenteils noch nicht einmal gemessen werden können. So hält man die Menschen davon ab ihren kleinen Beitrag zu leisten, dass es auf der Welt ein bisschen gerechter zugeht. Darum haben die Sozialisten es ja auch nicht so mit qualitativen Ziele, messen und bei nichterreichen strafen ist ja auch so praktisch um alle in Angst zu halten.

  2. Es ist wichtig anzumerken, dass der Begriff „Netto Null“ in Bezug auf CO2-Emissionen nicht bedeutet, dass absolut kein CO2 ausgestossen wird. Vielmehr geht es darum, die CO2-Emissionen durch verschiedene Massnahmen zu reduzieren und die verbleibenden Emissionen durch Kompensationsmechanismen auszugleichen. Es handelt sich also um einen ausgleichenden Ansatz, bei dem die Gesamtbilanz von CO2-Emissionen auf null gebracht wird.

    Die „Netto Null“-Strategie ist eine Reaktion auf die dringende Notwendigkeit, den Klimawandel einzudämmen und die negativen Auswirkungen des CO2-Ausstosses zu reduzieren. Die Wissenschaft ist sich einig: der Klimawandel ist real, er ist menschengemacht und es müssen dringend Massnahmen ergriffen werden, um die Erderwärmung zu begrenzen. Die „Netto Null“-Strategie ist ein Instrument, um diese Ziele zu erreichen.

    Es ist wichtig zu betonen, dass das Streben nach „Netto Null“ kein Aufruf zum Totalitarismus ist. Vielmehr geht es darum, eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Zukunft für kommende Generationen zu schaffen. Es erfordert Anstrengungen auf individueller, gesellschaftlicher und politischer Ebene, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu ermöglichen.

    Es ist verständlich, dass Sie Bedenken haben und eine offene Diskussion über verschiedene Strategien und deren Auswirkungen befürworten. Eine solche Diskussion sollte auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und einer sorgfältigen Bewertung der Fakten basieren. Es ist wichtig, Lösungen zu finden, die sozial gerecht sind und die ökologischen Herausforderungen bewältigen.

    1. Der Hinweis auf die Kompensationsmöglichkeit ist berechtigt und nimmt dem totalitären Charakter, anders als bei Zero Covid, etwas die Schärfe. Dennoch fürchte ich, dass uns das Anstreben eines Nullwerts unnötigerweise sehr viel Wohlstand kosten wird. Der wahre Fortschritt wird derweil und auch weiterhin vorangetrieben durch Innovationen von Wirtschaft und Wissenschaft. Nicht durch politische Massnahmen.

      1. Ich verstehe Ihre Bedenken hinsichtlich der Kosten, die mit dem Streben nach Netto Null CO2 einhergehen können. Es ist wahr, dass wir den Wohlstand im Auge behalten müssen und dass Innovationen von Wirtschaft und Wissenschaft wichtige Treiber für den Fortschritt sind.

        Allerdings sollten wir auch bedenken, dass ein ‚Weiter wie bisher‘ möglicherweise langfristig noch höhere Kosten und Wohlstandseinbussen mit sich bringen könnte. Der Klimawandel und andere ökologische Herausforderungen (wie z.B. Biodiversitätsverlust) stellen ernsthafte Bedrohungen für unseren Planeten und unsere Gesellschaft dar. Es ist wichtig, den Wandel proaktiv zu gestalten, anstatt ihn passiv hinzunehmen.

        Der Wandel wird nicht nur durch technische Innovationen vorangetrieben, sondern auch durch soziale Innovationen und das Engagement der Menschen. Grasswurzelbewegungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft. Gleichzeitig können politische Massnahmen und demokratische Prozesse dazu beitragen, den Übergang zu erleichtern und sicherzustellen, dass er gerecht und inklusiv ist.

        Ich befürworte eine breite politische Partizipation, wie zum Beispiel Bürgerräte, mit welchen die Interessen und Bedürfnisse der Menschen angemessen berücksichtigt werden können. Neue wirtschaftliche Ansätze wie Doughnut Economics und Wohlstandsökonomie können ebenfalls wertvolle Perspektiven bieten und verdienen eine demokratische Diskussion.

  3. @WandelGestalter, „Die Wissenschaft ist sich einig: der Klimawandel ist real, er ist menschengemacht und es müssen dringend Massnahmen ergriffen werden, um die Erderwärmung zu begrenzen.“ :
    Genau das ist das hohle Dogma um das es geht und das uns daran hindert, wirklich sinnvolle Massnahmen zur Pflege unserer Umwelt durchzusetzen.
    „Die Wissenschaft“ gibt es nicht, Wissenschaft lebt vom Diskurs, und deshalb können Wissenschaftler (nicht „die Wissenschaft“!) sich auch nie einig sein. Wo „einzig gültige Wahrheiten“ dogmatisch proklamiert werden gibt es keine Wissenschaft sondern tatsächlich nur totalitäre Ansichten.
    Dass der Klimawandel real ist lässt sich nicht leugnen, denn das Klima unterliegt stetigem Wandel wie die jahrmillionenlange Erdgeschichte bzw jahrtausendealte Menschheitsgeschichte zeigt. Aber dass der jüngste Klimawandel menschengemacht sei und das Ergreifen von Massnahmen dazu dienen könnte die Erderwärmung (sofern es sie tatsächlich gibt) zu begrenzen, da gibt es sehr viele Wissenschaftler die das nicht nur bezweifeln sondern das Gegenteil sogar beweisen können. Ich empfehle folgende Stellungnahmen von 46 Wissenschaftlern, die dem IPCC den Rücken gekehrt haben weil er unwissenschaftliche Behauptungen verbreitet die zur Forderung von unsinnigen und schäflichen Massnahmen führen: electroverse.info/climate-change-denying-statements-by-former-ipcc-scientists
    Studien werden falsch zitiert und grundlegende Daten falsch ausgewertet: Nicht die Mehrzahl sondern weniger als 3% der von der UN zitierten Wissenschaftler sind der Meinung dass der jüngste Klimawandel menschengemacht sei: thepeoplesvoice.tv/just-0-3-of-scientists-agree-humanity-is-causing-climate-change-not-97-as-claimed-by-un
    Der Mensch in seinem Grössenwahn glaubt offenbar, den Einfluss z.B. der Sonne, der geomagnetischen Aktivität und auch der Polverschiebung auf das Erdklima beeinflussen zu können, letztendlich also durch sein Verhalten die Naturgesetze abschaffen zu können? So wie er glaubt die Existenz eines Virus verhindern oder rückgängig machen zu können? Wo bleibt da die Demut vor der Schöpfung?

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