Schlagwort-Archive: Sozialismus

Crash Coming

Aufgrund der lange nicht eingestandenen Schuldenlage droht dem Westen ein Zusammenbruch. Staaten, Firmen, Menschen sollten sich ab 2011/2012 auf eine längere Krise vorbereiten.

Diesen Mann hier …

Max Otte

… haben Sie vermutlich kürzlich mal am Fernsehen gesehen. Er heisst Max Otte und wird in letzter Zeit öfters mal eingeladen. Denn er hat 2008 das hier veröffentlicht:

Max Otte - Der Crash kommt

Über die kommenden Probleme mit den Schulden habe ich bereits im Sommer 2010 geschrieben, im Text „Am Vorabend der tatsächlichen Krise“. Damals kannte ich dieses Buch noch nicht. Ich wusste auch nicht, dass bereits 2004 das Buch „Am Vorabend der nächsten Weltwirtschaftskrise“ von Roland Baader erschienen ist, gelesen habe ich es (noch) nicht.

***

Vor zukünftigem Unheil warnen ist eine einfache Sache. Immer gibt es etwas, mit dem man den Menschen Angst machen kann. Die Medien sind da auch fleissig dabei, sie warnen immer wieder vor allen möglichen Gefahren: Schweinegrippe, Atomkraft, EHEC, etc. Kürzlich war auch mal wieder kein Weltuntergang, doch die nächste Ankündigung kommt bestimmt, das Jahr 2012 wird uns viele Diskussionen dazu bescheren.

Vor einem weiteren Schuldenausbau infolge Staatsausbau und Übernahme von Pflichten und Sicherheiten von Banken und anderen Länder wurde in den letzten Jahren dagegen eher selten gewarnt. Kein Wunder, wer spricht denn gern über eigene Schulden. Einerseits ist das Bewusstsein, dass Staatsschulden in einer Demokratie eigene Schulden sind, zu wenig da, andererseits spricht es sich deutlich leichter über fremde Schulden. Auch wenn es wichtig wäre, über Schulden zu reden – das Thema ist einfach furchtbar unsexy. Man verdrängt und verschweigt es lieber.

Crash Coming weiterlesen

Staatsausgaben nach Aufgabenbereichen

Nach langem Suchen habe ich sie gefunden: Die „Ausgaben des Staates nach Aufgabenbereich“ auf Eurostat (unter „Jährliche Finanzstatistiken des Staates“).

Hat man nach wenigen Stunden begriffen, wie man mit der Eurostat-Website umgehen muss, lässt sich recht gut damit rumspielen. Ich bin bei diesem Vergleich stehengeblieben:

Ausgaben des Staates nach Aufgabenbereich, 2009, mit der EU, Deutschland, Griechenland und der Schweiz, in Prozent des BIP
Ausgaben des Staates nach Aufgabenbereich, 2009, mit der EU, Deutschland, Griechenland und der Schweiz, in Prozent des BIP

Staatsausgaben nach Aufgabenbereichen weiterlesen

Der Verlust des Grundsätzlichen

In unserer immer besser und immer reibungsloser funktionierenden Welt gehen die Grundlagen vergessen.

* * *

Sitzende Menge in Saragossa

In Griechenland und Spanien, bald auch in anderen Ländern, demonstrieren Menschen gegen die Sparmassnahmen der Regierung.

Vergessen oder verdrängt wird dabei, dass diese Regierungen nahezu pleite sind. Es bleibt ihnen also, wenn sie nicht auf einen totalen Bankrott zusteuern wollen, gar nichts anderes übrig, als zu sparen.

Und auch wenn sie nicht sparen wollen: Organisationen, die nahe an der Pleite sind, verlieren überall ihren Handlungsspielraum. Die deutschen Bundesländer Berlin, Bremen, Saarland und Schleswig-Holstein werden wegen einer „drohenden Haushaltsnotlage“ überwacht – es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie ganz ihre Souveränität verlieren. Kaum noch Handlungsspielraum haben inzwischen auch die europäischen Schuldenstaaten Griechenland, Irland und Portugal. Andere werden folgen.

Auf längere Frist wird so die Demokratie und der Föderalismus ausgehebelt – de facto entscheidet ein undurchsichtiges Konglomerat aus Staatsspitzen, Organisationen und Banken.

Die Demonstrationen gegen die Sparmassnahmen sind zwar nachvollziehbar, aber auch sinnlos. Denn es gibt nur zwei Möglichkeiten: Es wird gespart. Oder es droht der Bankrott. Alle anderen möglichen Massnahmen liegen irgendwo dazwischen – sie werden nicht zu einer Verbesserung der Situation führen. Es sei denn, die Wirtschaft dieser Länder erholt sich. Dazu bräuchte es (kurzfristig) aber schon sowas wie ein Wunder.
Der Verlust des Grundsätzlichen weiterlesen

Hollywood für den Europäischen Sozialfonds

Die Angst vor Inflation konnte uns der YouTube-Kanal der Europäischen Union eutubede schon im Mai austreiben – das ging ganz einfach mit einer Limbo tanzenden Euromünze.

Nun werden auch die Bedenken über eine möglicherweise versiegende Zwangssolidarität in Europa mit einem offiziellen Video vertrieben, das mit seiner aufwändigen Produktion an Actionfilme der US-Filmwirtschaft erinnert.

Ich habe mal ein paar Videostills daraus erstellt. Es könnte ja sein, dass das Video wegen bestimmter Ereignisse irgendwann nicht mehr online ist.

Hollywood für den Europäischen Sozialfonds weiterlesen

„Die bundesrepublikanische SED“

In weniger als zwei Stunden werden die Wahlurnen zur Bundestagswahl in Deutschland geschlossen. Der „Spiegel“ hat den Wahlkampf so zusammengefasst:

Das ist die Lage dieser Tage: Die bundesrepublikanische SED, die Sozialdemokratische Einheitspartei Deutschlands, führt Wahlkampf gegen sich selbst.

Wenn es überhaupt ein Feindbild gibt in diesem Wahlkampf, dann sind es die Kapitalisten. Es sind die gierigen Banker und die gierigen Manager, die für das Unheil verantwortlich gemacht werden.

„Im Zweifel links“, Spiegel 37/2009